12.07.1930
† Giovanni Bassanesi
Gotthard
Datum |
Piloten |
Grad |
Flugzeug - Typ |
Imm. |
Ort |
Art |
12.07.1930 |
Giovanni Bassanesi |
Gotthard |
Absturz |
Ablauf: 19. November 1946: Auf dem Weg von Tulln bei Wien nach Pisa verirrte sich eine amerikanische Dakota C-53 bei schlechtem Wetter in den Schweizer Luftraum. Wegen der zu geringen Flughöhe musste die Maschine auf dem Gauligletscher im Berner Oberland notlanden. Unter den acht Passagieren befanden sich hochrangige Militärs der amerikanischen Besatzungstruppen in Österreich und deren Angehörige sowie vier Besatzungsmitglieder. Bei dem Unglück gab es weder Verletzte noch Tote. Die Maschine wurde erst einige Tage später entdeckt. In einer bis dahin beispiellosen Rettungsaktion flogen zwei Piloten der Schweizer Luftwaffe mit zwei Maschinen vom Typ Fieseler Storch die Verunglückten ins Tal. Die Flugzeuge wurden behelfsmässig mit Kufen ausgerüstet. Dies war die erste alpine Luftrettung der Welt und führte 1952 zur Gründung der Schweizerischen Rettungsflugwacht.
(? Flugzeugabsturz auf dem Gauligletscher)[6]n.
Flugzeugabsturz auf dem Gauligletscher
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Der Flugzeugabsturz auf den Gauligletscher ereignete sich am 19. November 1946. Eine amerikanische Douglas DC-3 in der militärischen Version C-53, gestartet auf der Tulln Air Base bei Wien auf dem Weg nach Pisa, kollidierte mit dem Gauligletscher im Berner Oberland. An Bord waren vier Besatzungsmitglieder und acht Passagiere, darunter zwei hochrangige Militärs der amerikanischen Besatzungstruppen in Österreich, vier Frauen und ein elfjähriges Mädchen. Bei dem Unfall gab es Verletzte, aber keine Toten. Die Umstände der erst sechs Tage später erfolgten Rettung erregten weltweit Aufsehen: unter anderem war es die erste alpine Luftrettung der Welt.[1]
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Der Flug
2 Die Suche
3 Rettung
4 Folgen
5 Literatur
6 Weblinks
7 Fussnoten
Der Flug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 18. November 1946 startete die Douglas C-53 (Kennzeichen 268846, Kurzform für 42-68846) in Tulln bei Wien. Die geplante Route verlief witterungsbedingt über München, Strasbourg und Dijon zum Militärflugplatz Istres-Le Tubé (bei Marseille-Istres). Am 20. November 1946 sollte der Flug in Pisa enden. Über Innsbruck verloren die Piloten die Orientierung. Um 14.25 Uhr am 19. November 1946 setzte die Maschine unfreiwillig auf einer Höhe von 3350 Metern über Meer mit einer Geschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde auf dem Südosthang des Gauligrats (Gauligletscher) auf und rutschte über Schnee und Eis aufwärts (durch Drehbewegung nach Aufsetzen einer Tragfläche auf einem Gletschertisch umschiffte das Flugzeug eine Gletscherspalte), nachdem es durch eine Fallwindböe in den Fels gedrückt worden war. Zuvor hatten die Piloten nach Instrument Meteorological Conditions (IMC) mehrere Gipfel in den Alpen 25 Minuten lang erfolgreich umflogen.[2]
Die Suche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Piloten konnten nach einer Stunde einen Notruf absetzen, der am Flughafen Paris-Orly und am Militärflugplatz Istres-Le Tubé empfangen wurde. Die Besatzung wähnte sich in den französischen Alpen, aber eine Funkpeilung ergab eine andere Region. Die Amerikaner begannen in den französischen Alpen eine gross angelegte Suchaktion mit 80 beteiligten Flugzeugen.
Nach etwa zwei Tagen fiel dem Chef des Militärflugplatzes Meiringen in der Schweiz die gute Verständlichkeit der Notrufe auf. Am Abend des 21. November konnte noch einmal gepeilt werden; das Wrack wurde im Dreieck Airolo-Sion-Jungfrau geortet. Nun wurde auch die Schweiz als möglicher Absturzort in Betracht gezogen, obwohl amerikanische Flugzeuge damals nicht über der Schweiz hätten verkehren dürfen. Eher zufällig wurde das Wrack aus einer amerikanischen B-29 während eines Überflugs nach München aus 5000 Metern Höhe und von einer Schweizer C-36 auf tieferer Höhe zwischen dem Rosenhorn und dem Wetterhorn gesichtet.
Der Vater des Unglückspiloten, General Ralph Tate, war in der B-29 an der Suche beteiligt; er sichtete auch als erster die abgestürzte Maschine.
Rettung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem der Unfallort bekannt war, begann die bis dahin grösste Rettungsaktion in den Alpen. Die Amerikaner schickten aus Tarvisio einen Sonderzug mit 150 Gebirgsjägern der 88. US-Division mit Ambulanzwagen, Jeeps und Weasels durch den Simplontunnel in die Schweiz. Dieser kam in Interlaken nicht weiter, weil die dort beginnende Brünigbahn eine Schmalspurstrecke ist.[3] Sie waren auf eine Gebirgsrettung bei Schnee, Eis und schlechtem Wetter nicht vorbereitet.
Amerikanische und schweizerische Flugzeuge warfen beim Wrack Hilfspakete ab. Die meisten Pakete landeten in Gletscherspalten oder an anderen unerreichbaren Orten. Als ein abgeworfener Sack Kohle eine Tragfläche des Wracks traf, erbaten die Verunglückten mittels einer Schrift im Schnee (FINI) die Einstellung der Abwürfe, da sie befürchteten, die Kabine des als Unterschlupf dienenden Wracks könnte beschädigt werden.
Fieseler Storch mit Kufen. Mit solch einem Flugzeug erfolgte die Rettung.
Bei einem weiteren Erkundungsflug wurde bemerkt, dass sich die Unglücksmaschine nicht nordwestlich, sondern südlich des Rosenhorns auf dem oberen Teil des Gauligletschers befand. Das verlängerte den Anmarsch der Schweizer Rettungskolonne, die bereits von Rosenlaui aus aufgebrochen war, um mehrere Stunden. Am 23. November um 14.20 Uhr erreichten zwei Schweizer (der später bekannte Bergsteiger Ernst Reiss und ein weiterer Soldat) nach über 13 Stunden Anmarsch auf Skiern die Verunglückten. Für einen Rückmarsch mit den Verunglückten am selben Tag war es zu spät; auch waren die Helfer dafür zu stark geschwächt. Sie mussten daher bei -15 °C beim Flugzeug biwakieren. Am 24. November begann der Abstieg Richtung Gaulihütte. Eine Funkverbindung mit dem Tal gelang immer noch nicht. Um 10.20 Uhr gelang es zwei Piloten der Schweizer Luftwaffe mit zwei Maschinen vom Typ Fieseler Storch mit Kufen am Fahrwerk, neben den Rettungsmannschaften auf dem Gletscher zu landen. Mit neun Flügen konnten die Verunglückten ins Tal geflogen werden. Dies gilt als Geburtsstunde der alpinen Luftrettung.[4] Die amerikanische Flugzeugbesatzung versuchte noch, das Flugzeugwrack beim Verlassen zu zerstören, was durch die Schweizer Soldaten verhindert wurde.[5] Während der Rettungsaktion wurden auch Filmaufnahmen und Fotos gemacht.
Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unmittelbar nach dem Weltkrieg waren die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der USA gestört. Diese Rettungsaktion löste einen Sturm der Begeisterung in den USA aus und wendete die politische Meinung. Viele internationale Medien verfolgten die Schweizer Rettungsaktion mit Reportern vor Ort. Angelsächsische Medien zeigten sich erstaunt über den uneigennützigen Einsatz der Schweizer zur Rettung von zwölf Amerikanern.
Die Rettungsaktion am Gauligletscher war eine aus der Not geborene Pionierleistung und markiert den Beginn der alpinen Luftrettung. 1952 wurde die Schweizerische Rettungsflugwacht gegründet.
Kurz nach der Rettungsaktion schneite das Wrack der DC-3 komplett ein; der Schnee wurde später zu Eis. Aus dem Gletschereis ragende Wrackteile wurden in den letzten Jahren gelegentlich in Zeitungen gemeldet. Im Dorfzentrum Grimseltor in Innertkirchen ist einer der inzwischen vom Eis freigegebenen Propeller ausgestellt.
Gegen den Piloten Ralph Tate wurde eine Untersuchung eingeleitet. Er wurde wegen Verstoss gegen Flugdienstvorschriften von einem US-Militärgericht zu einer Strafe verurteilt. Er habe sich schuldig gemacht, die eingereichte Flugroute nicht eingehalten und seine Höhenkarte falsch verstanden zu haben. Seinen Rang und seinen Pilotenschein behielt er. Später wurde er Major der Military Air Transport Staff.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Roger Cornioley: Der Flugzeugabsturz einer amerikanischen Dakota auf dem Gauligletscher im November 1946. «Berner Zeitschrift für Geschichte» (PDF; 429 kB) 68. Jahrgang 2006 Heft 3.
Daniel Gerny: Absturz einer Dakota. Als am Gauligletscher die Hoffnung gefror. In: Neue Zürcher Zeitung vom 27. Dezember 2012
Ernst Reiss: Mein Weg als Bergsteiger. Huber, Frauenfeld 1959, S. 74–80
Bruno Petroni: Sensation auf dem Gauligletscher – Wrackteile der Dakota entdeckt In: BZ Berner Zeitung vom 19. September 2015
Beat Jordi: Hoher Besuch gedachte des Absturzes In: BZ Berner Zeitung vom 19. Juni 2014
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Website der Schweizer Luftwaffe zur Rettung vom Gauligletscher
Videoportal Schweizer Fernsehen. Beitrag zum Unglück vom Gauligletscher Filmbeitrag des Schweizer Fernsehens
Zusammenfassung in Englisch auf www.gletscherflug.ch
Ausführlicher Bericht in der Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Band 68 (2006), Heft 3 S. 115
Drama am Gauligletscher in der Internet Movie Database (englisch)
Website zum Dokumentarfilm zum Unglück vom Gauligletscher (ohne Video) Schweizer Fernsehen 2012.
Das Wunder vom Gauligletscher. Swissinfo, 4. Mai 2012.
Schnee-Fälle – Weitere Infos mit Literaturverzeichnis, NZZ Format.
Bericht auf spiegel.de abgerufen am 22. Mai 2013
Ansichtskarten
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