Air Zermatt
Zermatt / VS
IATA-Code:
ICAO-Code: AZF
Rufzeichen: AIR ZERMATT
Gründung: 1968
Betrieb eingestellt:
Sitz: Zermatt, Schweiz
Heimatflughafen:
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
Flottenstärke: 9
Mitarbeiterzahl: 55 (2014)
Ziele: national und international
Air Zermatt (voller Name: Air Zermatt AG) ist eine Schweizer Fluggesellschaft und Flugschule[1] mit Sitz in Zermatt, die 1968 gegründet wurde. Das Unternehmen verfügt im Kanton Wallis über je eine Basis in Raron, Sion und Zermatt, und beschäftigt ca. 55 Personen, davon 10 Piloten.[2] Die Air Zermatt führt mit ihren Hubschraubern Rettungs-, Transport-, Rund- und Taxiflüge durch und leistet einen wichtigen Beitrag zur Rettung verunglückter Berggänger im gesamten Wallis. Weiterhin kommen die Hubschrauber der Air Zermatt bei Katastrophen im Wallis wie zum Beispiel im Herbst 2000 zum Einsatz.
Leiter der Bergrettung der Basis Zermatt ist seit 1980 der bekannte Bergführer Bruno Jelk. Er kam 1972 zur Air Zermatt.[3]
Inhaltsverzeichnis
1 Flotte
2 Einsätze
3 Medien
Flotte
Die Air Zermatt verfügt über neun Hubschrauber.[4]:
5 Eurocopter AS 350 B3 für Rund-, Taxi-, Transport- und Rettungsflüge.
2 Aérospatiale SA-315 B Lama (2 stehen zum Verkauf) für Transport-, Rettungs- und Rundflüge. Verfügt über eine Seilwinde.
1 Eurocopter EC 135 T2 für Rettungs- und Taxiflüge. Ausgestattet mit moderner Medizintechnik & Seilwinde.
1 Bell 429 (HB-ZSU) für Rettungs- und Taxiflüge. Verfügt über Suchscheinwerfer, Infrarotkamera, Nachtsichtvorrichtung, 90 Meter Seilwinde, moderne Medizintechnik. Die Maschine ist für den Blindflug zugelassen.
Einsätze
Besondere Aufmerksamkeit in den Medien erreichten die Einsätze der Air Zermatt im Rahmen des Bergrutsches in Gondo am 14. Oktober 2000 und bei dem Waldbrand oberhalb von Leuk im August 2003. Die Air Zermatt leistete durch Material- und Personentransporte auch einen großen Beitrag zum Bau der Luftseilbahn auf das Kleine Matterhorn.
Nach diversen Übungen im Jahr 1970 gelang dem Air-Zermatt-Piloten Günther Amann 1971 als erstes eine Direktrettung mit Hilfe einer Seilwinde aus der gefährlichen Eiger-Nordwand. Er wurde dafür anschließend in den USA ausgezeichnet.
Im November 2005 leistete die Air Zermatt weitere Pionierarbeit. Im Rahmen des A1 GP in Dubai wurden havarierte Fahrzeuge am Seil einer Lama geborgen.[5]
Am 8. März 2011 erhielten der Air-Zermatt-Pilot Daniel Aufdenblatten und Bergretter Richard Lehner für die Rettung von drei Alpinisten im Annapurna-Gebiet im April 2010 den Heroism Award für die bisher höchste Bergrettung in 7'000 Metern Höhe mit einem Hubschrauber. Als letztes hatte Chesley B. Sullenberger diesen Preis für die sichere Notlandung von US-Airways-Flug 1549 erhalten. Aufdenblatten und Lehner befanden sich im April 2010 für eine Rettungsschulung der Air Zermatt in Nepal, als sie einen Notruf erhielten. Sie kamen den Alpinisten zu Hilfe, obwohl bis dahin unklar war, ob eine Rettung in so grosser Höhe mit einem Hubschrauber überhaupt möglich ist. [6]
Medien
Von Juli bis August 2006 drehte das Schweizer Fernsehen DRS eine Doku-Serie namens «Die Bergretter – unterwegs mit der Air Zermatt» über dieselbige und ihre Mitarbeiter. Die siebenteilige Serie wurde ab Mai 2007 ausgestrahlt. Im Winter 2007/2008 folgte eine Fortsetzung die im Februar 2007 als "Winterstaffel" gedreht wurde.
Der frühere Pilot der Air Zermatt, Siegfried Stangier schrieb ein Buch mit dem Titel «Retter, die vom Himmel kommen» (Veröffentlichung 1986), das einen Einblick in die Tätigkeit der Air Zermatt in den 1970er bis Mitte der 80er Jahre gibt. Die von ihm entwickelte Long Line-Rettungsmethode (ein bis zu 220 Meter langes Rettungsseil direkt am Hubschrauber) wurde das erste Mal 1971 in der Eiger-Nordwand angewendet und rettete danach vielen in Not geratenen Bergsteigern das Leben.
Piloten der Air Zermatt gerieten im November 2003 ins Interesse der Schweizer Medien, weil sie laut der Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness illegale Landungen bei Zermatt durchgeführt hatten. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) leitete daraufhin Untersuchungen ein und verhängte 2005 geringe Bußgelder gegen zehn Piloten.[7][8
(Wikipedia)
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