29.03.1922
Walter Mittelholzer
Absturz am Foostock/GL (2614m)
Als es noch keine Helikopter Rettungsdienst gab
Am 29.März 1922 hob der Schweizer Aviatikpionier Walter Mittelholzer mit einer Hanriot HD-1 in Mailand ab mit Ziel Flugplatz Dübendorf. Im Linthgebiet geriet er in dichten Nebel.
Vermutlich über Truns, drosselte er den Motor und ging in einen starken Sinkflug. Nach knapp einer Minute Gleitflug verlor er das Gleichgewichtsgefühl und fühlte sich trunken. Plötzlich flitzte neben dem rechten Flügel eine schwarze Felswand vorbei. Dann ein Knall und als Walter Mittelholzer aufwachte, lag er im tiefen Schnee. Sein linkes Bein war so schwer verletzt. Als Bergtourengänger erkannte er, dass er im Glarnerland war
Ein anderthalbtägiges Martyrium folgte. Durch den Schnee kroch er talwärts, nächtigte in einer eisigen Alphütte, kroch am nächsten Tag weiter, erreichte gegen Mitternacht Matt, war aber so erschöpft, dass er an der Dorfstrasse einschlief. Am nächsten Tag wankte er, den Fliegerhelm auf dem Kopf, die Kleider blutüberströmt, in eine Wirtschaft und bat um heissen Tee und Wein
(Appenzeller Kalender 1972/251)
1922
29.03.1922
Walter Mittelholzer
Absturz am Foostock/GL (2614m)