Guggenheim & Cie
Zürich
Hermann Guggenheim (Lithograf)
Hermann Guggenheim (* 20. November 1864 in Zürich; † 2. Februar 1912 ebenda) war Lithograph und Gründer eines Ansichtskartenverlages.
Biografie
Hermann Guggenheim, geboren am 20. November 1864 als erstes von sieben Kindern des Kaufmanns Leopold Guggenheim und seiner Frau Louise geb. Braunschweig, besuchte die Schulen in Zürich. Vermutlich machte er eine Lehre als Lithograph, jedenfalls wurde er in der Eidg. Volkszählung von 1880 als „Lehrling“ vermerkt. In der darauf folgenden Volkszählung 1888 war er erfasst als „Dessinateur Chromiste, Angestellter bei Lithograph. Frey & Conrad“ in Aussersihl (Zürich). Ab 1890 führte er ein eigenes Atelier. 1893 liess er, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Jacques, die Firma H. Guggenheim & Co., Artistisches Atelier und Papiere en gros im Handelsregister des Kantons Zürich eintragen. Bis zu seinem Tod war Hermann Guggenheim die künstlerisch wie auch unternehmerisch treibende Kraft des Verlags.[1]
In der Israelitischen Kultusgemeinde Zürich wurde Guggenheim als aktives Mitglied geschätzt, insbesondere auch für seine Unterstützung von Bildungsinitiativen[2].
Hermann Guggenheim heiratete 1896 Therese Wyler (1873–1952), Tochter eines Berner Warenhausbesitzers. Das Paar hatte drei Kinder. Die Tochter Doris starb 1911 mit 13 Jahren; 1900 wurden die Zwillinge Leopold Willy und Erna geboren. Am 2. Februar 1912 starb Hermann Guggenheim unerwartet an einem Herzschlag[3].
Hermann Guggenheims Sohn Leopold Willy Guggenheim (1900–1977) wurde unter dem Namen Varlin ein bekannter Zürcher Kunstmaler.
Ein Neffe von Hermann Guggenheim, Kurt Seligmann (1900–1962), erlangte internationale Anerkennung als surrealistischer Künstler. Der Zürcher Schriftsteller Kurt Guggenheim war ebenfalls ein naher Verwandter, sein Vater war ein Cousin gleichen Namens von Hermann Guggenheim.
Nicht aus derselben Familie stammte jedoch der Buchdrucker Leopold D. Guggenheim (1865–1940); er war von ca. 1898 bis ca. 1916 in Zürich aktiv und publizierte ebenfalls Ansichtskarten[4].
Unternehmen
Der von Hermann Guggenheim gegründete Zürcher Verlag H. Guggenheim & Co. war einer der frühesten Ansichtskartenverlage in der Schweiz, aktiv von 1893 bis ca. 1940. Nach dem Tod von Hermann Guggenheim im Jahr 1912 führten die beiden jüngeren Brüder Markus (* 1872, † 1940) und Emil (* 1877, † 1976) die Geschäfte als Guggenheim & Co. weiter. 1945 wurde die Firma aufgelöst. Der Firmensitz befand sich ab ca. 1897 an der Schützengasse in Zürich, ca. 1921 erfolgte die Verlegung an die Brandschenkestrasse 43
Der Verlag interessiert heute vor allem wegen seiner umfangreichen Produktion von Ansichtskarten. Aus den 1890er Jahren sind aber auch weitere lithografische Produkte wie Briefköpfe, Geschäftskarten, Menukarten, Porträts, kleine Alben mit Ortsansichten und illustrierte Broschüren dokumentiert. In den Anfangsjahren schuf Hermann Guggenheim zahlreiche Gravur- und Federlithographien, die von Sammlern sehr begehrt sind. Vermutlich stammen auch viele später entstandene gezeichnete Vorlagen aus seiner Hand. Um 1898 begann Guggenheim zu fotografieren und bereiste die Schweiz wie auch die Nachbarländer, um Ansichtskarten von bekannten Touristenorten zu produzieren.[1]
Im Laufe seines über 50-jährigen Bestehens gab der Verlag Guggenheim eine grosse Vielfalt von Karten heraus, sowohl was die Art der Abbildung wie auch die Drucktechnik betrifft. Inhaltlich sind die topografischen Karten am häufigsten: Ansichten von Ortschaften und Sehenswürdigkeiten, schwarz/weiss oder koloriert. Sie finden sich auch auf reich dekorierten, teilweise mit Prägedruck versehenen Passepartout- oder Rahmenkarten aus der Schaffenszeit von Hermann Guggenheim. Motiv-Karten waren ebenfalls beliebt: Trachten und Folklore, militärische und patriotische Sujets, Karten für nationale und lokale Festanlässe. Sie entsprachen dem Zeitgeist der Schweiz in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, den Guggenheim geschickt zu nutzen wusste. Es war das „goldene Zeitalter“ der Ansichtskarte, als der Tourismus blühte und Verlage mit attraktiven Angeboten um die Gunst von Sammlern wetteiferten. Guggenheim profitierte von diesem Trend, trug aber seinerseits auch dazu bei.[4] [5]
Guggenheim produzierte und vertrieb Ansichtskarten nicht nur für die Schweiz, sondern auch für beliebte Reiseziele in Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Sogar aus Mexiko und den USA sind einzelne Karten der Zürcher Firma dokumentiert. Auch für das Ausland produzierte er Rahmenkarten, indem er für seine mit Wappen, Briefmarken und Ähnlichem geschnmückten Vorlagen entsprechendes lokales Material einsetzte.
Viele der nach 1912 gelaufenen Karten können auf Vorgänger aus der Zeit von Hermann Guggenheim zurückgeführt werden. Sein Fotoarchiv wurde von den Nachfolgern für Neuauflagen genutzt, dazu kauften sie auch Material von externen Photographen und Künstlern. Der Verlag vertrieb bis ca. 1922 weiterhin Passepartout-Karten mit Lokalansichten, dann aber vor allem reine Ansichtskarten.
Drucktechnisch spiegelt sich in den Guggenheim-Karten die Entwicklung von den 1890er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg, von der Gravur- und Federlithografie mit beschränkter Farbpalette über bunte Chromolithos, Lichtdruck schwarz/weiss oder koloriert, bis zur Bromsilber- und zur Fotopostkarte wie wir sie heute kennen. Nach den Anfangsjahren und bis zum Ersten Weltkrieg liess Guggenheim seine Karten in Deutschland drucken. Dank Massenproduktion konnten die Druckereien in Leipzig oder Berlin tiefe Preise offerieren. Vor allem die Firma C. G. Röder G. m. b. H. in Leipzig lieferte ab ca. 1900 einen Grossteil der Lichtdruck-Karten, wie anhand der aufgedruckten Produktionsnummern nachgewiesen werden kann. Von Röder stammten auch die auffälligen gelb-braunen Karten mit den gezeichneten Wolken (ca. 1915 bis 1925), für welche Guggenheim wahrscheinlich den Alleinvertrieb für die Schweiz hatte.[4] [6]
Literatur
Ruth Freiburghaus: Hermann Guggenheim (1864-1912) und sein «Artistisches Atelier». In: Sammler-Anzeiger. April 2012, S. 6, ISSN 1422-9358.
Ruth Freiburghaus: Der Zürcher Verlag Guggenheim: 50 Jahre Geschichte der Ansichtskarte. In: Sammler-Anzeiger. Mai 2012, S. 6, ISSN 1422-9358.
Ruth Freiburghaus: Der Verlag Guggenheim und die «Heliodore»-Karten der Firma Röder, Leipzig. In: Sammler-Anzeiger. März 2013, S. 6, ISSN 1422-9358.
Ruth Freiburghaus: Guggenheim & Co. - 50 years of Swiss Postcard History. In: The Postcard Album No. 27, 2013, S. 17–20, Privatdruck.
Otto Wicki: Geschichte der Post- und Ansichtskarten. Verlag Zumstein & Cie., Bern 1996, ISBN 3-909278-13-2.
Häfeli DH-3
Kennung: 550
Datum:
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 1203
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Häfeli DH-3 / Eing. Simmental
Kennung: 550
Datum: 1920
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 1205
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Häfeli DH-3
Kennung: 550
Datum:
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 1208
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Gordon Bennet Wettfliegen
Zürich 1909
Datum:
Publisher: H. Guggenheim, Zürich
Nr. 3331
Kleinformat
Dübendorf
Kennung:
Ort:
Datum: 1912
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr: 7317
Format: Klein
Dübendorf
Kennung:
Ort:
Datum:
Publisher: H. Guggenheim, Zürich
Nr. 7320
Format: Klein
Gordon Bennet Wettfliegen
Zürich 1909
Datum:
Publisher: H. Guggenheim, Zürich
Nr. 7665
Kleinformat
Flughafen Dübendorf
Flugzeug Typ:
Kennung:
Datum: 1929
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 10460
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Flughafen Dübendorf
Flugzeug Typ: Farmann F20 u. Wild WT1
Kennung:
Datum: 1919
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 10856
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Flughafen Dübendorf
Flugzeug Typ: Morane Saulnier. Bleriot, Wild WT1
Kennung:
Datum: 1922
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 10856a
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Flughafen Dübendorf
Flugzeug Typ: Morane Saulnier. Bleriot, Wild WT1
Kennung:
Datum: 1922
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 10856a
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Flughafen Dübendorf
Flugzeug Typ: Farmann F20
Kennung:
Datum: 1918
Kartenverlag: Guggenheim & Cie., Zürich
Karten Nr.: 10857a
Fotograf:
Kartenformat: Klein
Motorenprüfstand
Hpt. Real u. Andere
Ort: Dübendorf
Datum:
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr.: 10864
Format: Klein
Motorenprüfstand
Hpt. Real u. Andere
Ort: Dübendorf
Datum:
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr.: 10865
Format: Klein
Gruss aus den Bergen
Datum: 1934
Publisher: Guggenheim u. Cie, Zürich
Nr. 12446
Kleinformat
Dübendorf Flugplatz
Kennung:
Datum: 1924
Ort: Dübendorf
Publisher: Guggenheim & Co - Zürich
Nr.: 12803
Format: Klein
Gruss aus den Bergen
Datum: 1924
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr.: 14058
Format: Klein
Zeppelin über
Rorschach
Datum:
Publisher: Guggenheim u. Cie, Zürich
Nr. 14277
Kleinformat
Rorschach
Datum: 1931
Publisher: Guggenheim u. Cie, Zürich
Nr. 14280 A
Kleinformat
Berlingen m. Graf Zeppelin
Datum:
Publisher: Guggenheim u. Cie, Zürich
Nr. 14282 B
Kleinformat
Zeppelin
Bellinzona - Caserna
Datum:
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr. 14491
Kleinformat
Zeppelin über
Schmerikon
Datum:
Publisher: Guggenheim u. Cie, Zürich
Nr. 14541
Kleinformat
Seuzach mit Luftschiff Graf Zeppelin LZ-127
Datum:
Publisher: Ed. Guggenheim, Zürich
Nr. 14856
Kleinformat
G. Bianchi, Seuzach
Chur
mit Graf Zeppelin
Datum:
Publisher: Guggenhim, Zürich
Nr.18072 b
Kleinformat
Zeppelin über Bern
Hotel Bellevue Palace
Datum:
Publisher: Ed. Guggenheim, Zürich
Nr. 18086
Kleinformat
Zeppelin über
Menzingen
Datum:
Publisher: Ed. Guggenheim, Zürich
Nr. 18094 B
Kleinformat
Zeppelin
über Lausanne
Datum: 1935
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr. 18162 A
Kleinformat
Zeppelin
über Lausanne
Datum: 1932
Publisher: Guggenheim, Zürich
Nr. 18162 B
Kleinformat
Ober Wetzikon mit Luftschiff Graf Zeppelin
Datum:
Publisher: Ed. Guggenheim, Zürich
Nr. 18205
Kleinformat
Guggenheim & Cie
Zürich