Schaedler Alfred 58 - Aviation History Switzerland

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Schaedler Alfred 58

AVIATIK - CH > PILOTEN

Schaedler  Adolf
* 29.08.1893   .... Andermatt
† 13.09.1983
...... St. Gallen
CH Brevet Nr.:    58

Geschichte

Adolf Eugen Arthur Schaedler

Adolf Schaedler (* 29. August 1893 in Andermatt; † 13. September 1983 in St. Gallen) war ein Schweizer Flugpionier, Flugzeugkonstrukteur und Ingenieur.

Leben und Wirken

Adolf Eugen Arthur Schaedler wuchs als Sohn eines Beamten des Eidgenössischen Militärdepartementes (EMD) in Bern auf und besuchte hier die Schulen (Primarschule, Progymnasium, Real-Gymnasium). In den Jahren 1910 bis 1912 absolvierte er sein Ingenieur-Studium am Technikum Burgdorf mit Abschluss-Diplom als Elektroingenieur. Bei den Bernischen Kraftwerken (BKW) fand er seine erste Stelle.
Seit Erscheinen des ersten Flugzeuges in Bern zeigte Adolf Schaedler grösstes Interesse am Flugwesen. Neben seinem Studium und der Büroarbeit bei den Bernischen Kraftwerken widmete er sich mit zwei Kameraden als Nebenbeschäftigung zu jeder freien Stunde dem Bau von zwei Flugzeugen. Die ersten Luftsprünge machte er im Frühjahr 1913. Am 19. April 1914 überstand er einen Absturz auf der Berner Allmend. Ab Mai 1914 verdiente er sich seine ersten Sporen als Flugschüler bei den Fliegern Henri Kunkler und Wanneck ab.

Fliegerschule

Nach Kriegsausbruch 1914 leistete er bei der Feldbatterie 21 und der Haubitzbatterie 77 Aktivdienst bis Ende 1914. Am 27. Mai 1915 rückte er in die erste Militärfliegerschule in Dübendorf unter der Leitung von Oskar Bider ein. Hier erwarb er das Schweizerische Zivilfliegerbrevet Nr. 58 (27. August 1915) und das Schweizerische Militärfliegerbrevet (15. März 1916).

Adolf Schaedler, Brevetierung zum Militärpilot, 15. März 1916
Testpilot und Flugzeugkonstrukteur
Ab April 1916 war Schaedler als Einflieger (Testpilot) und Flugzeugkonstrukteur bei der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte K + W in Thun tätig. Hier hatte er die Gelegenheit, viele Alpengipfel als erster Flugzeugpilot überfliegen zu können. Sein wichtigster Erfolg war der Erst-Überflug der Jungfrau am 3. Mai 1918 in einer Höhe von 5'500 m. In der Zeit vom September 1918 bis April 1920 arbeitete er als Flugzeugkonstrukteur und Einflieger bei der Schweizerischen Waggonfabrik in Schlieren. Gemeinsam mit Ingenieur August Hug baute er mit der SWS C-1 ein modernes Militärflugzeug.

Daten

Dieser Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte. Bitte hilf Wikipedia, das zu verbessern. Mehr zum Thema ist hier zu finden.
13. November 1913: A. Schaedler und H. Tschan unternehmen auf der Berner Allmend Flugversuche mit einem selbstgebauten Apparat.

1916 DH-2
19. April 1914: A. Schaedler stürzt in Bern ab. Gehirnerschütterung. Apparat beschädigt.
27. August 1915: Schaedler erwirbt in Dübendorf auf LVG-Doppeldecker das Motor-Flieger-Brevet (Nr. 58)
15. März 1916: Schaedler wird zum Militärpiloten brevetiert.
1. Juni 1916: Schaedler nimmt in Thun 4 der ersten 6 Häfeli DH-1-Doppeldecker ab.
15. Juni 1916: Schaedler überfliegt mit Passagier A. Hug als Erster den Niesen.
25. Juni 1917: Schaedler fliegt den ersten DH 3-Doppeldecker (Kurzrumpf) ein
6. Dezember 1917: Schaedler kreist zum 300. Mal über Thun
3. Mai 1918: Schaedler überfliegt mit Konstrukteur  als Passagier auf Doppeldecker der Hannoverschen Waggonfabrik als erster den Jungfraugipfel.
16. Juli 1918: A. Schaedler fliegt DH 4-Jagdeinsitzer ein

1919 SWS-C1 Spreitenbach
7. März 1919: Schaedler führt in  den ersten Probeflug mit SWS C-1 aus. Resultat befriedigend.
7. März 1920: Die SWS C1 steigt in ca. 50 Minuten auf 6200 m. O. Bider, A. Comte, H. Pillichody bestätigen die guten Flugeigenschaften der Maschine.
8. März 1920: Schaedler führt mit Passagier A. Hug einen Höhenflug auf "SWS C-1" aus. In 58 Minuten auf 7300 m.
8. März 1920: Schaedler erreicht mit A. Hug als Passagier in Dübendorf auf ihrem im Auftrag der Waggonfabrik Schlieren gebauten Doppeldecker "SWS C1" 7300 m Höhe.
9. April 1920: Schaedler und A. Hug müssen mit "SWS C-1" in Dübendorf infolge Aussetzens des Motors notlanden. Der Doppeldecker wird ernstlich beschädigt.
9. Juni 1920: Schaedler hat auf "SWS C1"-Doppeldecker Motorpanne und Capotage. Konstruktion wird wegen Streichung der Militärkredite aufgegeben.
31. Oktober 1923: Schaedler führt seinen letzten Flug als aktiver Militärflieger aus.

Berufliche Tätigkeiten

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1912–1915: Techniker bei den Bernischen Kraftwerken AG in Bern (mit Unterbrüchen)
1921–1931: Ingenieur und Prokurist Ferd Schenk, Worblaufen (Konstruktion von Gasmasken und Gasschutzgeräten)
1932–1935: Teilhaber Lüthi und Co. AG, Worb
1935–1941: Ingenieur und Prokurist Ferd Schenk, Worblaufen (Konstruktion von Gasmasken und Gasschutzgeräten)
1941–1944: Ingenieur und Konstrukteur Elektronorm AG, Murten (Fabrikation Gasmasken und Entwicklung von Haushaltsgeräten, wie z.B. der Mixer TURMIX)
1944–1945: Abteilungsleiter Kugellagerfabrik Pellaton, Biel
1945–1970: Ingenieur und Abteilungsleiter Hausmann AG, Medizinal- und Sanitätstechnik, St. Gallen (Konstruktion vieler medizinischer Geräte, Apparate und Möbel). Offiziell pensioniert Ende 1958, halbtags aber bis Ende 1970 weitergearbeitet.

Familie
Adolfs Vater Arthur Schaedler arbeitete zuerst als Adjunkt bei den Gotthard-Befestigungen und ab 1894 als Beamter im EMD. Die Mutter Catharina, geborene Gygax, gebar zwei Mädchen und drei Knaben. Adolf Schaedler heiratete am 22. Juli 1922 Maria Höhn aus Basel. Gemeinsam hatten sie eine am 28. Juni 1923 geborene Tochter.

Werke

Diesseits der Schallmauer, Aus den Anfängen der Schweizer Aviatik. Verlag Willi Weinhold, St. Gallen 1958.

Literatur und Quellen

Adolf Schaedler: Der Jungfrauflieger, Testpilot im Ersten Weltkrieg / hrsg. von Samuel Buri. Verlag Merker, Lenzburg 2016. 256 S., mit zahlreichen Fotos. ISBN 978-3-85648-156-8. Besprechung
Erich Tilgenkamp: Tagebuch der Schweizer Luftfahrt 1784–1944. Aero-Verlag, Zürich 1945.
Hugo Ruoss: 100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz : unsere schweizerischen Flugpioniere, Kloten: H. Ruoss, 2010, S. 99ff
Archiv für Zeitgeschichte: Biographische Sammlung
Einzelnachweise
Schädler, Adolf im Historischen Lexikon der Schweiz

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† 13.09.1983
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